Nach vier Jahren coronabedingter Pause fand am Standort Karlsruhe wieder eine Vernissage der IngenieurGruppe Bauen statt. Die vier Jahre haben insofern Spuren hinterlassen, als dass Überlegungen reifen konnten, die Veranstaltung etwas aufzufrischen und neu zu justieren. Offensichtlichtes Merkmal dieser Neujustierung war sicherlich, dass sich der Fokus erweitert hat und nicht mehr ausschließlich auf der Kunst lag, sondern um einen Impulsvortrag mit Fachbezug ergänzt wurde.

Dr. Halim Khbeis beim Halten der Grußworte.
Dr. Halim Khbeis beim Halten der Grußworte
Dr. Christine Lemaitre während dem Impulsvortrag

Dr. Christine Lemaitre, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB e.V., bereicherte mit ihrem Vortrag über „Nachhaltiges Bauen – ein Transformationsmotor“ die Veranstaltung. Auf lockere und nachdenkliche Art und Weise gab sie anhand von Beispielen bereits gebauter oder sich im Bau befindlicher Projekte reichhaltige Denkanstöße. So vermutete sie beim Anblick des Vancouver House, das in einer Erdbebenzone steht, dass „jeder Tragwerksplaner erst einmal zusammen zuckt … Irgendwie ist das Material an der falschen Stelle.“

Lemaitre konstatierte, dass nachhaltiges Bauen uns alle angeht und es nicht schwer ist, etwaige Bedenken beiseitezulegen und die dringend notwendige Transformation zu beschleunigen. Es geht darum, „vorhandenes Wissen zu nutzen und ganz pragmatisch und ehrlich einfach anzufangen.“ Wir sollten keine Angst haben, etwas zu verändern, aber Angst davor haben, nichts zu verändern.

Unter dem Eindruck dieser Impulse verlagerte sich die Veranstaltung anschließend aus dem Atrium des Röserhauses in Karlsruhe in die Büroräume der IngenieurGruppe Bauen im dritten Stock, wo die Rastatter Künstlerin Christel Otto ihr Werk ausgebreitet hatte. Die Gemälde präsentierten sich dabei so abwechslungsreich, dass sich viele Anknüpfungspunkte finden ließen, um ins Grübeln, Genießen, Diskutieren und Staunen zu kommen. Ein Gläschen Wein und ein belegtes Brötchen in der Hand und die musikalische Umrahmung von FAMDÜSAX trugen das ihrige zu der entspannten Atmosphäre bei.

Dr. Dietmar Maier mit der Künstlerin Christel Otto.
Dr. Dietmar H. Maier mit der Künstlerin Christel Otto
Eine Gruppe von Menschen spielt Saxophone in einem Innenbereich.
Das Quartett Famdüsax

Die Initiative zu dieser Ausstellung ging noch von unserem ehemaligen Partner Dietmar H. Maier aus, der die Künstlerin an einem Tag des offenen Ateliers überreden konnte, uns ihre Werke auf Zeit zu überlassen. Christel Otto hat dann seit 2021 geduldig der Dinge geharrt und auf die Gelegenheit gewartet, dass wir die Ausstellung auch wirklich in Angriff nehmen können. Und so lässt sich im Rückblick resümieren, dass wir in den vier Jahren nichts verlernt haben.